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still

Zunächst ist es schwer die Stille zu ertragen, alleine zu sein mit den eigenen Gedanken. Doch wenige Zeilen später mache ich die überraschende Erfahrung, dass dem nicht so ist. Ich bin nicht alleine und es führt ein Weg von einem Satz zum nächsten. Es mag ja zunächst ein holpriger sein, doch es gibt einen ausbaubaren Pfad. Warum also stets aufs neue diese Vorbehalte, diese Befürchtungen, die sich doch schon hundertfach als unbegründet herausgestellt haben? Entspricht diese Beschreibung überhaupt der Wirklichkeit, wie ich sie erlebe? Warum immer diese Ablenkungen? Die Flucht vor der Stille? Ist es nicht so, dass ich zu viel auf einmal höre, dass ich ein wahres Stimmengewirr wahrnehme, aus dem sich nicht eine Stimme sinnvoll isolieren lässt? Ich will in zu viele Richtungen gleichzeitig gehen, was dazuführt, dass ich letztlich auf der Stelle verharre. Hier müssen die Beschreibungen einsetzen und obschon ich diese Arbeit gegenwärtig noch nicht leisten kann, sehe ich, dass über die tägliche Routine ein schreibendes Bewusstsein entstehen kann. Eines, das weiß, was es für sich braucht, um in Gang zu kommen. So stoße ich mich unbekümmert aufs Neue in die Sätze hinein, zensiere mich zunächst gar nicht mehr und schreibe überhaupt alles auf, was mir in den Sinn kommt.


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