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Dreamgame

Abhängigkeit ist das Fundament meiner Republik! Auf einem Floß aus Dosen schwimme ich über ein Meer an Sprache, dem der Sinnhorizont längst schon abhanden gekommen ist. Von einer zur anderen Zigarette schwitze ich mich durch die Seiten. Letzthin träumte ich, ich würde Gehirnmasse von einem Teppich kratzen, um nicht eines Mordes überführt zu werden, dann nahm ich im Türspalt eine Fußspitze wahr. Ich hielt inne. In der Sekunde, in der ich meinen Körper streckte, um die Person hinter der Tür zu packen, eilte diese schon das Stiegenhaus hinab, ich befürchtete schon, sie könnte mir entkommen, doch mit einem Sprung erreichte ich sie und es gelang mir mein Messer in ihre Kehle zu rammen. Während sie röchelnd ausblutete stellte ich fest, dass mich eine andere Frau, die gerade ihren Rollkoffer über die Türschwelle bewegte – in eben dem Moment, als ich die eine erstochen hatte... Alles verlief beinahe gleichzeitig... Die Frau mit Koffer hatte drei Kinder, ich konnte sie im Wohnzimmer durch die geöffnete Tür am Boden spielen sehen. Die Frau, das war klar, sie musste sterben, doch die Kinder? Es war ausweglos. Als ich das Messer aus ihrem Bauchraum zog, wurde mir die Möglichkeit eines Traums bewusst, denn dies alles war so furchtbar, dass es ein Traum sein musste. Im Lauf noch, auf die Kinder zu, erblickte ich den Balkon und während ich mich fallen sah, spürte ich die Zuversicht des Traumes, spürte die Zuversicht des Todes und gleichsam einer neuen Geburt.


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